Die Herausforderung bei einer integrierten Systemlandschaft
Eine Frage, die sich gerade wieder in einem meiner Projekte zum Thema Stammdatenverwaltung gestellt hat ist: Wie lassen sich mehrere Software-Lösungen miteinander kombinieren und wie kann eine möglichst effiziente und strukturierte Stammdatenverwaltung über mehrere Systeme hinweg erfolgen? Schließlich sollen Stammdaten möglichst zentral gehalten werden und Redundanzen vermieden werden.
Vorteile integrierter Systemlandschaften
Integrierte Systemlandschaften bieten hier viele Vorteile. Sie bieten eine zentrale Datenhaltung und damit eine einheitliche Datenbasis. Auf die Daten kann i.d.R. in Echtzeit zugegriffen werden und die Gesamtlösung bietet eine vollumfängliche Abdeckung des Prozesses. Außerdem lassen sich die Anwendungen aufgrund von vereinfachter Releasefähigkeit der Umsysteme und auch gemeinsam genutzten Datenbanken, wie bspw. ADs (Active Directories), effizient administrieren. Dies alles führt zu deutlichen Kostenersparnissen. Darüber hinaus bietet der Zugriff auf eine einheitliche Datenbasis (Datawarehouse) eine effiziente und gute Möglichkeit Auswertungen über mehrere Systeme hinweg durchzuführen.
Fragestellungen zur Stammdatenhaltung im aktuellen Case
Im aktuellen Case, der Einführung einer internen Bestellplattform betrachten wir hierzu insbesondere das Zusammenwirken zwischen Datawarehouse, ERP und interner Bestellplattform. Herausforderungen sind hierbei sicherlich die Themen Datenstrukturierung, welche Daten von wo nach wo fließen sollen:

- Zunächst müssen wir hierfür klären, welches das führende System zur Stammdatenhaltung ist oder ob es ein gesondertes System, in dem die Daten gehalten werden und auf welches beide Systeme individuell zugreifen?
- Darüber müssen wir klären, ob der gesamte Datenaustausch über das Datawarehouse laufen soll oder die Systeme auch direkt miteinander kommunizieren?
- Auch ist es wichtig, dass wir uns einmal Gedanken darum machen, welche Daten sollen bzw. machen überhaupt Sinn übergeben zu werden? Wie können diese Daten in den unterschiedlichen Systemen verarbeitet werden?
- Zudem müssen wir klären, wie der Datenaustausch ablaufen soll: Per Batch Job oder muss ein permanenter Datenaustausch erfolgen?
- Bezogen auf die Active Directory Daten müssen wir noch nachfolgende spezifische Fragen beantworten:
- Stimmen die zu vergebenden Benutzerrollen in den unterschiedlichen Systemen überein?
- Gibt es noch weitere den Nutzern zugeordnete Attribute wie bspw. Benutzergruppen über die Berechtigungen gesteuert werden?
- Sollen die Benutzerstammdaten per Schnittstelle (bspw. API) jederzeit in allen System aktuell gehalten werden? Oder reicht eine Einspielung 1x/Monat aus, da nicht so viele unterperiodische Änderungen zu erwarten sind? Dies könnte dann bspw. auch per SFTP, OFTP, AS4 oder openTrans erfolgen.
- Und zum Schluss: Wie soll die Administration im Betrieb erfolgen und wer ist für die Administration zukünftig zuständig?
Fazit
Wie Ihr seht, gibt es insbesondere in der Stammdatenhaltung viele Fragen zu klären. Hier ist eine gute Abstimmung der Systeme aufeinander unbedingt notwendig und ein umfassendes Konzept dringend zu empfehlen. Dies vermeidet Redundanzen, verringert den Pflegeaufwand und verhindert ein Auseinanderlaufen der beteiligten Systeme.